Unsere Kollegen von BBDO Proximity stellten kürzlich das neue Keyvisual für Düsseldorf vor, ein lächelndes :D. Das Symbol ist eines der Kernelelemente für die Sympathieoffensive der Stadt. Es bringt die Kampagnenidee – für ein emotionaleres, sympathischeres Düsseldorf – auf den Punkt. Die Kraft eines solchen Zeichens erkennt man naturgemäß daran, was es mit der Veröffentlichung auslöst. Wie so oft bei vermeintlich leicht zu diskutierenden Gestaltungen, entbrannte eine hitzige Diskussion. Wesentlicher Reibungspunkt und (unhaltbarer) Vorwurf: das Signet sei ein Plagiat. Als aktueller Pressesprecher der BBDO war ich dieses Mal „Mittendrin statt nur dabei“.
Ohne Zweifel war die Kontroverse angesichts der politischen Dimension der Aufgabe zu erwarten. Dennoch hat mich die Intensität ein wenig überrascht. Zu sehen waren praktisch alle Facetten: von wohlmeinenden Ratschlägen, über Spott, Polemik, ätzender Kritik bis hin zu großer Zustimmung. Wie fast immer in einer anschwellenden krisenhaften Situation und quasi unvermeidlich, waren die Kritiker medial lauter als die Akteure der Befürworter – natürlich auch in den Düsseldorfer Medien (beispielsweise Rheinische Post oder Express). Von Anfang an galt es für die BBDO, sich ob der Kritik nicht zu verstecken, sondern mit aktiver Medienarbeit die eigene Position klarzumachen. Das haben die Kollegen auf Facebook ebenfalls getan, auf eine erfrischende Art:
Solche Debatten sind wichtig – schließlich ist es das erklärte Ziel, dass sich die Bürger mit dem Thema beschäftigen. Auch wenn man sich machmal fragt, ob denn nun jeder seinen Senf dazugeben sollte, insbesondere dann, wenn man allzu weit weg vom Thema ist (Marketing kann jeder!) oder vielleicht zu den Verlieren des Auswahlverfahrens (Pitch) gehört? Und manchmal wäre wohl mehr Sachlichkeit angebracht und ein Blick auf die Fakten auch (siehe hierzu auch mein Interview in der WZ). Christian Mommertz dazu in der W&V: „Aus guten, einfachen, richtigen Ideen werden im Nachhinein oft, begleitet von kopfschüttelnden Seufzern, die ’naheliegenden‘: Was naheliegt, liegt für alle zum Greifen nah. Und wenn mehr als einer das nötige Talent hat, es zu sehen und danach zu greifen, ist das ein gutes Zeichen“, sagte er der W&V Online. Weiter meint er mit einem süffisanten Seitenhieb „Angriffsfläche bieten diejenigen, die es versäumen, das Naheliegende hinzukriegen. Das Zwingende, Notwendige und Funktionale darin zu sehen. Und es in einen sinnvollen und wertschöpfenden Kontext zu stellen.“
Dem ist praktisch nichts mehr hinzuzufügen. Vielleicht noch die Empfehlung an die Macher, weiter gelassen zu bleiben. Oft ist das die richtige Haltung in kommunikativen Krisenfällen. Umso mehr, da sich die BBDO nichts vorzuwerfen hat – weder gibt es Fehler im Prozess noch trägt der unsinnige Vorwurf des Plagiats. Klar ist: Wie die BBDO stehe ich zum Entwurf und finde ihn nach wie vor stark. Genauso sehen es übrigens auch die Stadtverwaltung und der OB von Düsseldorf. Ein Zeichen sagt eben mehr als 1000 Worte!
We love :D!